Menschenrechts- und Gefängnisprojekte (Human Rights and Prison Projects HRPP)
Das Gesetz respektieren und Menschenrechte achten
Die Arbeit von unserem Partner for Community Transformation (PaCT) zeigt einen signifikanten Beitrag zu einer harmonischen Gesellschaft, die Menschenrechte und Gesetze akzeptiert und respektiert. PaCT´s Aufgabe ist es, Bewusstsein hierfür zu schaffen, Communities zu bestärken und lokale Führungspersonen zu unterstützen, ihren Rollen und Verantwortlichkeiten bei jeglicher Menschenrechtsverletzung treu zu bleiben.
Finanzierung durch das Wellington College
In England sammeln die Studenten des Orange House vom Wellington College Geld für unsere Menschenrechts- und Gefängnisprojekte Unsere Finanzierung hängt von ihren beeindruckenden Ideen und Fundraising-Projekten ab. Für ihre langfristige Unterstützung für diese zwei wichtigen Themen sind wir sehr dankbar.
Bekanntmachen von Kinderrechten
Einige der Herausforderungen sind in folgenden Bereichen zu finden:
- Kinderarbeit in: Teeplantagen, Steinbrüchen, Goldminen und Baustellen
- Kindesmissbrauch
in allen Bereichen, u.a.: häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch und Traumata, Entzug von Bildung (durch Versäumnis der Eltern, ihre Kinder nicht in die Schule zu senden)
- Kinderkriminalität: die Zahl der Straftäter ist groß; eine Bewährungshilfe gibt es nicht und die wenigen Angebote für soziale Unterstützung erreichen die Kinder meist nicht. Es gibt fast keine Untersuchungshaft oder Kinderheime, die den jungen Menschen Zuflucht und Schutz bieten. Straffällig gewordene Kinder werden manchmal in Erwachsenen-Gefängnisse gesteckt. Während der Corona-Pandemie ist die Kriminalitätsrate bei den jungen Leuten gestiegen. Da die Schulen geschlossen waren, war auf der einen Seite vielen langweilig und auf der anderen Seite gab es keine Struktur durch die fehlende Schulzeit.
Was machen wir, um Kinderrechte aktiv zu stärken?
PaCT engagiert sich gemeinsam mit Schulen dafür, dass sich Kindern ihrer Rechte bewusst werden und verantwortliche Bürger werden. Die Aktivitäten zielen auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Wissenserweiterung ab, um das Bewusstsein zu schärfen. Wir ermutigen dazu, sich für seine Rechte einzusetzen und stark zu machen.
Aufbau von Friedens-Clubs
Im Moment gibt es 12 Menschenrechts- und Friedensclubs in verschiedenen lokalen Schulen in Mityana und Mubende. Die Clubs tragen dazu bei, dass die Kinder ein starkes Gefühl der Eigenverantwortung entwickeln. Sie können hier Unterstützung erfahren und geben und sich über eigene Erfahrungen und Herausforderungen austauschen.
Schulübergreifende Debattierwettbewerbe
Diskussionsrunden über das Thema Menschenrechte helfen Kinder, ihr Verständnis zu vertiefen, ihr Bewusstsein zu schärfen und somit sich für sich selbst und andere für ihre Rechte einzustehen.
Radio Talkshows
Wichtige Persönlichkeiten und geförderte junge Erwachsene tauchen hier ein in die Diskussion, um auf die unterschiedlichsten Themen, die eine Auswirkung auf das Wohlergehen von Kindern und jungen Leuten haben, aufmerksam zu machen. Dazu zählt häusliche Gewalt, Kinderschutz, effektive Nutzung von Grundstücken, sowie Möglichkeiten des Berufseinstiegs.
Teilnahme am Fest “Tag des afrikanischen Kindes“
Dieses Event ist ein spezieller Tag, an dem auf dem ganzen Kontinent Afrika auf die Rechte von Kindern aufmerksam gemacht wird. PaCT organisiert dies schon seit Jahren mit, und präsentiert auch die eigene Arbeit rund um die Rechte und das Wohlergehen von ugandischen Kindern.
Weitere Arbeit
Kinderrechts-Konferenz
Dies ist eine weitere Art, Bewusstsein für Kinderrechte zu schaffen. Die Kinderrechts-Konferenz ist ein wunderbares Forum, um alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Hier werden Agenturen, Fachleute und Interessenvertreter vereint, um ihre Ideen und Informationen zu teilen. Themen wie häusliche Gewalt und Missbrauch mit Folgen für die kindliche Entwicklung stehen hier auf der Tagesordnung. Es werden gezielte Maßnahmen gefordert, die von der Politik und strategischen Entscheidungen umgesetzt werden sollen. Das Ziel: Ein echter Wandel soll stattfinden.
Prävention Geschlechtsspez. Gewalt
Während des Lockdowns hat die geschlechterspezifische Gewalt enorm zugenommen.
Um das Bewusstsein zu stärken, geschlechterspezifische Gewalt in den Vordergrund zu stellen und um Intervention, ein Eingreifen, zu bestärken, wurden verschiedene Nachrichten und Botschaften aufgenommen und im lokalen Radio abgespielt. Die Sprecher waren unter anderem ein leitender Bewährungshelfer, ein Beamter des Kinder- und Familienschutzes der Polizeistation Mityana und zwei unserer geförderten Kinder.
Flyer über Kinderrechte
Gefängnisprojekt
Angebot der rechtlichen Beratung
Rechtliche Beratung kennen Einheimische unter dem Begriff „Dialog zwischen den Verantwortlichen“ (im Original duty-bearers dialogue). Dieses Programm finanziert Juristen, die Gefängnisse besuchen und rechtliche Beratungen an die Insassen anbieten. Die Gefangenen können alle ihre individuellen Fragen stellen, auch solche die in Gerichten nicht gefragt werden dürfen. Auch auf Fragen rund um Familienthemen wird eingegangen. All dies findet auf vertraulicher Ebene statt. Das geschulte Personal kann ebenfalls bei der Erklärung helfen, welche Rechte die betroffenen Personen haben, und unterstützt auch bei der Selbstvertretung. Es gibt manchmal auch andere Personen, wie der örtliche Richter, Polizeimitarbeiter oder die Staatsanwaltschaft, die den Gefangenen das Rechtssystem erklären.
Resozialisierung von Gefangenen
Das Ziel dieses Projekts ist es, das Wohlergehen der Gefangenen zu fördern und ihre spätere Resozialisierung durch verschiedene Trainings und sinnvolle Aktivitäten (wie Kunst oder handwerkliche Dinge) zu unterstützen. Dabei achten wir besonders auf die Förderung von Frauen. Ihnen werden Trainings angeboten, in denen sie Fähigkeiten erwerben können, die sie später dazu befähigen, erwerbstätig zu sein. Das kann der Umgang mit Nähmaschinen, das Sticken oder die Herstellung von Kleidungsstücken generell sein. Der gesamte Gewinn eines Produkts geht zurück an die Person, die es hergestellt hat.
Land Awareness Projekt – Verbesserung des Verhältnisses zwischen Pächter/Mieter und Vermieter
Seit 2019 hat PaCT eine Kooperation mit der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die teilweise von der Europäischen Union gefördert wird. Durch unsere Erfahrungen in Landbesitz-Projekten in der Vergangenheit, sind wir nun sehr froh, dass GIZ dabei hilft, Mieter/Pächter und Vermieter zu sensibilisieren und zwischen ihnen ein harmonisches Verhältnis aufzubauen.
Ein besonderen Augenmerk liegt hierbei auf der Förderung von Frauenrechten in verschiedenen Weisen:
- Anerkennung der beidseitigen Rechte, die in den Gesetzen über Land und Besitz festgeschrieben sind
- Kampagnen
zur Sensibilisierung in Dörfern und kirchlichen Gemeinden
- Schichtungsgespräche
mit Mediatoren
- Vermieter- und Grundbesitzertreffen
- Investieren in Ressourcen, um Konflikte in den Projektgebieten außergerichtlich klären zu können
(alternative Streitbeilegung,
Alternative Dispute Resolution)
- Erstellung unabhängiger Landkarten, sowie
Zertifizierung der Belegung
- Ausbildung
von 36
Rechtsberatern, die die Umsetzung des Projekts und die Konfliktlösung unterstützen
- Schaffung von Radio-Präsenz
Die meisten Konflikte finden sich in den Bereichen Erbschaft und Erbfolgen, Grenzen, illegale Verpachtung, illegaler/betrügerische Verkauf von Land, Entzug von Landrechten und unrechtmäßiges in Beschlagnehmen von Land.
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